VON LINKS. Erika Sturm (Bezirksrätin), Alexandra Karl (OV Fahrenzhausen), Sabine Bock (BezIrkstagskandidatin), Johannes Becher (MdL)
Drei Referenten, interessante Informationen, angeregte Diskussionen und eine Menge zum Nachdenken – der August-Stammtisch der GRÜNEN Fahrenzhausen hatte einiges zu bieten.
Eröffnet wurde der Abend von Erika Sturm und Sabine Bock. Während Erika Sturm bereits seit 2018 im Bezirkstag Oberbayern sitzt, leitet Sabine Bock das Zentrum für Familie des Kreisbildungswerks Freising und kandidiert im Oktober für den Bezirkstag. Gemeinsam erläuterten sie den Anwesenden die zahlreichen und vielseitigen Aufgaben des historisch gewachsenen Gremiums. „Seine Aufgaben sind so umfangreich. Man kann eigentlich fast nicht durchs Leben gehen, ohne irgendwann Kontakt zum Bezirkstag zu bekommen“, meinte Bock. Denn neben Themen wie Jugend, Kultur, Naturschutz und Imkerei ist der Bezirkstag schwerpunktmäßig für Sozial- und Gesundheitspolitik zuständig. Die psychiatrische Versorgung, sowie die Bereiche häusliche und stationäre Pflege gehören somit zu seinen Aufgabenschwerpunkten.
Schnell geriet in diesem Zusammenhang das Thema Senioren in den Frage- und Diskussions-Fokus der Stammtisch-Besucher im Wirtshaus B13. Mit rund 25 Prozent stellen sie einen nicht unerheblichen Anteil der etwas über 5000 Einwohner zählenden Gemeinde Fahrenzhausen – Tendenz steigend. Und eben für diese Bevölkerungsgruppe fehlt es dort an entsprechenden Angeboten. Von der Einrichtung einer Tagespflege über ein Mehrgenerationenhaus bis hin zur Gründung einer Demenz-Gruppe oder dem Bau eines Pflegeheims wurden zahlreiche Ideen, Wünsche und Fragen in den Raum geworfen und angeregt diskutiert. So unterschiedlich die einzelnen Vorschläge und Anregungen auch waren, vollkommen Einigkeit unter den Anwesenden herrschte darüber, dass in Fahrenzhausen dringender Handlungsbedarf im Bereich Senioren besteht.
Von den Senioren folgte der Wechsel zu den Junioren. Geschickt gelang es Johannes Becher, dem dritten Referenten des Abends zu seinem Themen-Schwerpunkt überzuleiten: Der Kita-Krise.
Der Landtagsabgeordnete der Grünen, der sowohl Sprecher der Landtags-Grünen für frühkindliche Bildung, als auch stellvertretender Vorsitzender der Kinderkommission des bayerischen Landtags ist, stellte klar: „Viele Kitas arbeiten am Limit. Das darf so nicht weitergehen.“ Wie sehr ihm das Thema am Herzen liegt, war spürbar. „Wir müssen es schaffen die Entwicklungsschere, die in den ersten sechs Lebensjahren bei uns entsteht, zu schließen“, erklärte Becher. „Und das geht nur durch bessere frühkindliche Bildung.“ Mit praxisnahen Beispielen aus dem Kita- und Hortalltag machte er auf verschieden Missstände aufmerksam und erklärte, wie dringend aus seiner Sicht der Aus-und Weiterbildungsbereich für ErzieherInnen und KinderpflegerInnen einer Reform bedarf. „Ich bin überzeugt, wenn wir mitregieren dürften, könnten wir gemeinsam bessere Lösungen erarbeiten und umsetzen“, schloss Becher seinen Vortrag und hatte damit auch das Schlusswort des Abends.
Johannes Becher (MdL)